Angebot & Sprechstunden
Im Fokus: komplexe Erkrankungen in der zweiten Lebenshälfte.
Demenz
Demenz ist ein meist fortschreitender Verlust geistiger Fähigkeiten. Sie entsteht durch Schäden im Gehirn und beeinträchtigt Gedächtnis, Denken, Orientierung und Alltagsaktivitäten. Betroffene werden nicht nur vergesslich und sind überfordert bei Entscheidungen und Handlungen, sondern ändern oft ihr Verhalten.
Basierend auf einer fundierten, multidimensionalen Abklärung, welche Spezialistinnen und Spezialisten aus mehreren Bereichen involviert, kann die Behandlung den Verlauf verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen und der Angehörigen verbessern. Typische Erkrankungen sind die Alzheimerdemenz und die vaskuläre Demenz.
Neuropsychiatrie
Depression und Angst im Alter
Depressionen und Angsterkrankungen sind häufig im Alter. Depressionen zeigen sich durch Erschöpfbarkeit, Interessenverlust, Gefühle der Wertlosigkeit, Rückzug, Schlafstörungen, Gedächtnisprobleme oder körperliche Beschwerden. Bei den Angststörungen stehen Sorgen, innere Unruhe, Panikattacken, Schwindel oder Magenbeschwerden im Vordergrund.
Einsamkeit, Verlusterlebnisse, Krankheiten oder Pflegebedürftigkeit können Depressionen und Angst auslösen. Eine Abklärung, welche verschiedene Faktoren berücksichtigt, ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung.
Sucht im Alter
Sucht im Alter betrifft häufig Konsum von Alkohol und Medikamenten. Alkohol dient oft zur Bewältigung von Einsamkeit, Schmerzen oder Schlafproblemen und wird häufig bagatellisiert, trotz regelmässigen oder riskanten Konsums. Abhängigkeit von Schlaf- oder Beruhigungsmittel entsteht oft schleichend.
Folgen sind Stürze, Gedächtnisprobleme und soziale Isolation. Auch der Anteil älterer Menschen mit problematischem Schmerzmittelgebrauch steigt, da viele Senioren Opioide wegen chronischer Schmerzen erhalten.
Psychosomatische und somatopsychische Erkrankungen
Psychosomatische Erkrankungen sind körperliche Beschwerden, die durch psychische Belastungen, traumatische Erlebnisse, Stress oder emotionale Konflikte verursacht oder verstärkt werden.
Typische Erkrankungen sind die somatoformen Schmerzstörungen (z. B. Kopf- oder Rückenschmerzen) oder die Neurodermitis-Schübe. Somatopsychische Erkrankungen sind psychische Störungen, die als Folge einer körperlichen Erkrankung entstehen. Psychische, soziale und körperliche Faktoren bewirken oft eine Dynamik, in der sich die einzelnen Elemente gegenseitig bedingen und aufschaukeln.
Intellektuelle Entwicklungsstörungen
Psychische Erkrankungen treten bei Menschen mit geistiger Behinderung häufiger auf als bei Menschen ohne intellektuelle Beeinträchtigung und werden oft übersehen oder falsch interpretiert. Betroffene zeigen Erkrankungen wie Autismus-Spektrum-Störung, ADHS, Psychose, Depression, Impulskontrollstörung, emotionale Instabilität, Zwangsstörung oder Demenz.
Die Diagnostik ist besonders komplex und benötigt Fachpersonen aus verschiedenen Bereichen. Eine auf die spezifischen Beeinträchtigungen und Ressourcen angepasste Therapie und Unterstützung können die soziale Teilhabe und die Lebensqualität deutlich verbessern.
Palliative Behandlung
Die palliative Behandlung richtet sich an Menschen mit unheilbaren, therapieresistenten, fortschreitenden oder lebensbedrohlichen Erkrankungen. Im Vordergrund der möglichst ganzheitlichen Behandlung und Betreuung stehen nicht die Heilung, sondern die Linderung von Schmerzen und psychischen Symptomen (z. B. Depression, Angst) sowie die Verbesserung der Lebensqualität.
Sie umfasst medizinische, psychologische, soziale und spirituelle Unterstützung und bezieht Angehörige aktiv mit ein. Dabei stellt sie Selbstbestimmung und Würde in den Mittelpunkt.
Alternsgesundheit und Positive Alternspsychologie
Die zweite Lebenshälfte birgt nicht nur Risiken, Verluste und Defizite, sondern bietet auch Stärken und Chancen. Die empirische medizinische und psychologische Alternsforschung bringt die nötige Evidenz, um ein anderes, positives Gesamtbild dieser Lebensphase (Stichworte: „erfolgreiches Altern“, „Freiheit, „Mut“, „Glück“) zu zeichnen.
Daraus ergeben sich neue Sichtweisen, Handlungen, Aufgaben, Herausforderungen oder Wachstumsmöglichkeiten. Die Kosten gehen nicht zu Lasten der Krankenversicherung, der Honorarsatz beträgt CHF 240.– pro Stunde.